06.12.19
Vége van.
Es ist zu Ende. Seit fast zwei Stunden sitze ich im
Zug Richtung Heimat, noch gute acht Stunden vor mir. Eben waren schon
die Grenzpolizisten da. Der Österreicher hat sich meinen Pass ja nicht
mal wirklich angeschaut. Der hat nur gesehen, dass es ein deutscher Pass
ist, das hat ihm dann anscheinend schon genügt. Bis vorhin in Győr
waren noch drei andere Leute hier im Abteil, darunter ein wohl noch
recht frisch verliebtes Pärchen. Sie Ungarin, er französischsprachiger
Schweizer und sie verständigen sich mit Deutsch. Ihr Deutsch hat aber
inzwischen auch schon ein bisschen seinen französischen Klang
angenommen. Das klingt echt süß. ;) Ihr Diskussion ging eigentlich die
ganze Fahrt darüber, woran man merkt, das der andere lügt bzw. ob man
überhaupt lügt.
Und was geschah heute Morgen? Ich habe noch schnell fertig gepackt und
eigentlich ist es ja schon fast nicht mehr feierlich, dass ich da alles
durch die Gegend schleppe. Ich will auch lieber gar nicht wissen, wie
viele Kilos das sind. Ein großer Rucksack, eine bis oben voll gestopfte
Reisetasche, ein kleiner Rucksack, ein Seemannssack, eine Laptoptasche
samt Inhalt und dann noch zwei Plastiktüten, eine davon gefüllt mit
Weihnachtsgeschenken. Ohne Ulla hätte ich das echt nicht geschafft.
(Noch mal ein dickes, riesengroßes "Köszönöm szépen"!)
Aber auch mit Ullas Unterstützung war es eine unheimliche Qual. Zum
Glück sind die Ungarn echt so hilfsbereit. Zur Straßenbahn muss man
nämlich durch eine Unterführung. Treppe runter, Treppe wieder rauf...
Hinunter hat mir einer beim Tragen der Tasche geholfen (ich hätte ich
das nämlich alleine wirklich nicht geschafft), sein Kumpel hat Ulla den
Sack abgenommen, und hinauf hat mir eine ältere Frau beim Tragen der
Tasche geholfen. Da hatte ich vor meinem geistigen Auge den Zug fast
schon ohne mich davonfahren sehen, weil ich hatte das echt
unterschätzt, wie viel länger es mit dem ganzen Gepäck dauert. Wäre
nicht sofort eine Straßenbahn und dann sofort ein Anschlussbus zum
Keleti pu. gekommen... Im Endeffekt waren wir fünf Minuten vor Abfahrt
da.
Ob die anderen jetzt noch frühstücken? Ulla, Marion, deren Freundin
und Johanna wollten sich nämlich um halbzehn noch im Café Vian
treffen. Ob Marion sich wohl noch getraut hat, Tamás zu fragen? Ach,
wahrscheinlich hat der heute Morgen gar keine Schicht, weil er gestern
Abend ja schon da war. Tja, dann bleiben wohl nur Spekulationen...
Übrigens nützt Hände eincremen bei mir irgendwie nicht gescheit. Ich
kann sie noch so oft eincremen, nach einer Weile sehen sie immer wieder
aus wie vorher. Doofe Sache. Am Ende sind meine Hände jetzt schon davon
abhängig und ich werde für den Rest meines Lebens alle Stunde sie
eincremen müssen. :-O
Gleich fahren wir über die Grenze. Das war's dann also wirklich mit dem
Auslandssemester in Ungarn. (So, 11.17 Uhr, willkommen in Östererich.)
Es war echt so eine tolle Zeit! Budapest ist so eine tolle Stadt, Ungarn
so ein tolles Land... Und jeder, der glaubt, er verpasst was, wenn er
nicht ins Ausland geht, der sollte auch wirklich gehen, denn ansonsten
verpasst er wirklich was. :)
Dann bleibt mir nun fast nichts anderes übrig als "Boldog
Karácsonyt!" und ein "Boldog új évet" zu wünschen. :)
Wir lesen uns wieder in zwei Wochen in Namibia unter namibia.madiwo.de!
:)
Vége.
06.12.18
Budapest's got an open door... - Time To Say Goodbye, die Dritte!
Eigentlich sollte ich ja die letzten Sachen noch
packen. Aber ich mag noch nicht. Noch nicht jetzt. Statt dessen schau
ich gerade durch Franziskas Fotos, die ich mir letzten Donnerstag
gebrannt habe und höre dazu mein heutiges Lieblingslied: BWO mit 'Open
door' - aber nicht in der Disco-Version, die sie hier im Radio spielen.
Das drückt meine aktuelle Stimmung ziemlich gut aus, finde ich. Oh
Mann, jetzt ist echt der letzte Abend. In nicht einmal neun Stunden
fährt mein Zug nach Hause ab. Und der Abschied heute war irgendwie...
Ja, ich weiß nicht genau, was er war. Heute Abend waren Ulla und ich
mit Johanna, Marion und ihrer Freundin im Café Vian. Vielleicht war's
auch deshalb auch kein richtiger Abschied, weil die sich dort morgen
Vormittag zum Frühstücken noch einmal treffen. Nur ich bin dann schon
nicht mehr dabei. Johanna war wohl auch etwas müde und ich weiß auch
nicht, warum, aber jedenfalls war ich auch nicht der Gesprächigste.
(Ja, ich weiß, das kommt öfter mal vor, aber ja trotzdem bei Weitem
nicht immer...) Ist ja auch egal. Gábor hab ich heute auch zum letzten
Mal gesehen. Der hat noch mal ordentlich abkassiert. Aber alles
regulär. Er wird morgen Nachmittag kommen, um den Schlüssel von Ulla
zu nehmen, wenn sie zum Flughafen aufbricht. So sehr ich mich darauf
freue, alle Leute von daheim endlich mal wieder zu sehen, so sehr wird
mir das alles hier echt fehlen. Die erste Etappe ist nun rum. In zwei
Wochen startet die zweite. Namibia ist diesmal das Ziel. Nicht zum
Studieren, sondern zum Arbeiten. Ganz weit weg also. Ganz weit weg von
Zuhause, von meiner Familie, meinen Freunden, von Würzburg und auch von
Budapest und den ganzen Leuten dort. Morgen gibt's dann auch meinen
letzten Eintrag auf "budapesten vagyok", denn schließlich bin
ich dann nicht mehr in Budapest. Ich darf übrigens auch gar nicht daran
denken, mein ganzes Zeug zum Bahnhof zu bringen... Ich hoffe, ich schaff
das mit Ullas Unterstützung.
Zwei Sachen möchte ich zum Schluss noch loswerden: 1. Rettet Nauru! und
2. Budapest, szeretlek! Und du wirst mir verdammt fehlen...
06.12.17
Time To Say Goodbye, die Zweite!
Ich habe heute Nachmittag damit begonnen, meine
Sachen allmählich zusammenzupacken. Meine Reisetasche ist schon fast
voll. Oh, das ist ja gut, dann hast du ja gar nicht mehr so viel, was du
noch packen musst!, könnte man denken. Allerdings trifft eher das meine
wahren Gedanken: Verdammt, wie krieg ich bloß das ganze Zeug nach
Deutschland!? Denn, nun ja, leider bin ich elender Sammler und kann mich
nur sehr schwer von Dingen trennen. Und außerdem hab ich zu viel
eingekauft. Dabei hab ich Babsi ja sogar ein bisschen was mit nach
Deutschlang gegeben, als sie mit Thomas da war. Heute Mittag habe ich
auch meine Wohnung zumindest für meine Erinnerung gesammelt, und zwar
in digitaler Form auf Video. Jetzt gibt's einen Hausrundgang für alle,
die die Wohnung hier nicht live sehen konnten. Allerdings nicht hier auf
dieser Seite. So viel Speicherplatz hab ich dann doch nicht. Aber wer
mich mal besuchen kommt, darf da gerne mal einen Blick auf die Videos
werfen. Ich bin auch sehr gespannt, ob sich hier irgendwas verändert
hat, wenn ich das nächste Mal nach Budapest komme...
Eigentlich wollte ich heute Nachmittag noch in die Van-Gogh-Ausstellung.
Aber die Marion hat kein Guthaben mehr und ihr Handy auch aus - oder
ihre deutsche Karte drinnen, aber deren Nummer kenne ich nicht. Alleine
wollte ich dann auch nicht dorthin gehen. Also hab ich's dann halt
gelassen. Für 1700Ft. mag ich da auch nicht alleine einfach
durchlatschen, das macht keinen Spaß. Zwar wird die Ausstellung wohl
nicht nach Namibia kommen, wenn Budapest schon 100 Jahre auf Van-Gogh
warten musste, aber irgendwann werde ich bestimmt auch mal in den Genuss
kommen. Dafür war um zwei dann Johanna zu einem Überraschungsbesuch
hier. Das war auch mal wieder richtig schön. :) Und heute Abend habe
ich wohl Rona und ihren Mann sowie Anka, Caro und Franziska das letzte
Mal gesehen. Es gab Gemüseauflauf, weil Rona noch Lasagneplatten übrig
hatte und die mussten schließlich weg! Aber immerhin werd ich die drei
Würzburgerinnen wohl spätestens im nächsten Wintersemester in
Würzburg wieder sehen, deshalb würde ich das bei ihnen nur mal einen
Abschied auf Zeit nennen. So, und jetzt pack ich vielleicht noch ein
bisschen weiter, bevor ich mich ins Bett verkrümel...
(Übrigens nicht wundern, wenn ab dem 11. Dezember falsche Fotos oder
gar keine Fotos angezeigt werden! Die hab ich noch nicht fertig zum
Hochladen. Spätestens auf der Rückfahrt hol ich das nach!)
06.12.16
Karácsonyi vásárlások - Weihnachtseinkäufe
Ein freier Samstag muss genutzt werden! Und wie
könnte man ihn acht Tage vor Weihnachten besser nutzen als durch die
Straßen und Einkaufszentren zu schlendern und die Weihnachtseinkäufe
zu erledigen! So war ich denn auch heute Nachmittag einige Stunden
unterwegs. Die ganze Váci utca bin ich entlang gelaufen, bis ich
schließlich auf dem Weihnachtsmarkt gelandet bin. Zum Glück konnte ich
mich zwischendurch in dem einen oder anderen Laden etwas aufwärmen,
denn im Moment ist es echt recht frostig hier. Nachts sind es definitiv
schon Minusgrade und ich hab das Gefühl, dass es auch tagsüber nicht
viel wärmer wird. Nach einer Weile auf dem Weihnachtsmarkt war ich dann
jedenfalls so durchgefroren, dass ich fast schon nach Hause wollte. Aber
dann kam die Metró in die Richtung eher und so bin ich halt noch mal
ins WestEnd gefahren. Da wollte ich ja ursprünglich sowieso noch hin.
Aber es ist echt die Hölle los. Als ob ein normales Wochenende nicht
schon schlimm wäre, aber ein Adventswochenende ist ja echt der Horror.
Im Jeans Club hab ich mir noch zwei Pullover gegönnt, die vielleicht
mit nach Namibia dürfen, aber bis ich da auf den durchgewählten
Tischen auch mal meine Größe gefunden hatte, musste ich auch einige
Tunnel graben. Als ich dann soweit alles beisammen hatte, war ich nur
noch froh, ab in die Metró nach Hause hüpfen zu können. Übrigens,
wusstet ihr, dass die auf den Weihnachtsmärkten gerne mal ihr Zeug um
die 70% teurer verkaufen als in einem normalen Laden? Bei einem Teil
(ich werde jetzt bestimmt nicht verraten was und für wen*g*) wollte ich
nämlich zuhause den Preis abmachen, da entdecke ich doch glatt drunter
den früheren Preis, der, man höre und staune, doch glatt nur 3/5
dessen betragen hat, was ich bezahlt habe. (Wenn's wenigstens vom
richtigen Weihnachtsmarkt wäre... Aber das hab ich nur bei so 'nem
kleinen Budenmarkt am Deák tér gekauft...) Aber es ist ja schließlich
bald Weihnachten, da darf man auch nicht so böse sein, wenn einem das
Geld aus der Tasche gezogen wird. ;)
Eine krasse Erkenntnis noch zum Schluss: In 2 1/2 Wochen geht schon mein
Flieger nach Afrika! *schluck*
Und morgen werde ich wohl schon mal langsam mit Sachen zusammenpacken
anfangen... (Aber ich will doch gar nicht hier weg!)
06.12.15
Time To Say Goodbye, die Erste!
Es ist irgendwie komisch und irgendwie auch ein
unwirkliches Gefühl. Jetzt löst sich alles langsam auf. Die
Uni ist rum, Erasmus in Budapest 2006 nähert sich unaufhaltsam dem
Ende. Als gestern nach der Uni Barbara und Tatjana aus der Metró
gestiegen, war das vorerst das letzte Mal, dass ich die beiden gesehen
hab. Aber es ist ja eigentlich nichts weiter passiert, außer, dass sie
wie sonst auch ausgestiegen sind! Heute Mittag waren wir dann bei Susann.
Sie hatte noch mal alle für sie wichtigen Leute zu sich eingeladen und
wir haben mit Sekt auf ihre letzten Stunden in Budapest angestoßen.
Gustav hatte ich auch das letzte Mal auf meinem Schoß (und seine Zunge
an meiner Hand, wahrscheinlich weil die noch nach Hackfleisch rochen,
denn ich hatte gerade vor noch gespült). Um fünf vor sechs ging dann
ihr Flieger. Johanna hat sie noch hingebracht.
Ulla, Kristina, Marion, ihre Freundin, die zu Besuch ist, und ich sind
dann kurz vor Susann aufgebrochen, weil Ulla und ich für 16 Uhr die
ungarischen Mentorinnen und Anka, Caro und Franziska eingeladen hatten.
Zum Glück waren die aber noch nicht da, denn wir kamen erst um zehn
nach vier überhaupt bei uns an. Da stand gleich die nächste
Abschiedsparty mit 'forralt bor' an. Das war auch wieder eine total
nette Runde. Die Ungarinnen haben jedem von uns noch eine kleine
"Abschiedsurkunde" überreicht, was echt total süß war und
die anderen werden sie ja im Sommer wieder sehen, wenn sie nach
Deutschland zu ihrem Auslandssemester kommen. Das ist schon etwas
schade, dass ich das dann verpasse. Afrika fordert eben ein bisschen
Tribut. Aber ich bin da ja auch fast doppelt so lange wie hier... Am
Ende stand dann der Abschied von Kristina noch an, weil die jetzt am
Wochenende nach Hause fährt (fährt, nicht fliegt, ne?) und wir uns
jetzt wohl nicht mehr sehen werden. Nachdem Ulla dann um halb sieben von
Lisa und Vera abgeholt wurde, löste sich die Runde bei uns auch langsam
auf und so gegen sieben war ich mal kurz alleine. So konnte ich dann
immerhin mal wieder noch ein bisschen mit dem Christoph skypen.
Dadurch kam ich dann allerdings fast eine Stunde zu spät zu Anka, Caro,
Franziska, Isa, Anna, Tony, Sarah und Ulli zum Essen im Dszungel
Étterem. Die waren alle schon fast fertig, als ich kam. Das Dszungel
Étterem ist in der Nähe vom Nyugati pu. und eigentlich ganz schön
gemacht. Ist halt so ein richtiges Themenrestaurant. Neben uns hatten
wir eine Gruppe Slowaken oder Tschechen, die sich hin und wieder
lautstark bemerkbar machten. Isa und Anna wollten auch sofort wissen,
aus welchem Land die kommen, aber gefragt hat keiner. Es handelt sich
also nur um Spekulationen. Dazu hatten wir auch genug Zeit, denn bis
mein Essen dann mal kam, verging etwa eine geschlagene
Dreiviertelstunde. Aber es hat geschmeckt, das ist die Hauptsache. Und
kaum waren wir draußen, schon der nächste Abschied: Sarah und Ulli
mussten nach Hause. Morgen Mittag geht's für die beiden zurück nach
Dortmund. Kann man das überhaupt so richtig kapieren und realisieren,
was da in diesen Momenten passiert? Ich glaube nicht. Und vielleicht ist
es auch besser so, denn sonst würde jeder Abschied leicht zu einer
mittelschweren Katastrophe verkommen. Irgendwann kommt bei einem
Auslandssemester halt der Punkt, an dem alle wieder nach Hause in ihren
Alltag zurückkehren - oder noch ein halbes Jahr in Namibia
dranhängen...
Ohne Sarah und Ulli waren wir dann noch im großen Westbalkan. Anna und
Isa sind ja schon bald wieder verschwunden, aber ich war echt baff, dass
ich es dann doch bis zwei noch ausgehalten hatte. Aber mit Anka,
Franziska und Tony hatte ich ja auch nette Gesellschaft. Caro war auch
noch da, aber die hatte sich schon gleich am Anfang mal wieder einen
Typen geangelt. Die Caro halt mal wieder... ;) Ach ja, Tony hab ich
heute wohl auch das erste und zugleich letzte Mal so richtig gesehen.
Noch ein Abschied, wenn man so will. Zumindest ist er auch vor uns noch
verschwunden. Die nächsten Abschiede folgen dann noch in den nächsten
Tag...
06.12.14
Ohne neue Schuhe bei Hackfleischbällchen essenden Riesen
Today was a busy day! Ich hab den Artikel für das
Blindenseminar gelesen und zusammengefasst, ich war an der ELTE, um eine
Unterschrift und einen Stempel für den Sprachkurs zu holen, ich war im
Tisza-bolt und habe mir neue Schuhe ausgesucht, die's in meiner Größe
aber leider nur im WestEnd gibt, ich hab im hik meine Karte
zurückgegeben... Dann kam das Blindenseminar und das war echt ganz gut
und interessant. Eine Gruppe hatte Spielzeug analysiert, eine andere
Gruppe das Árkád und wir eben das WestEnd. Davor und dazwischen bin
ich noch wegen 'ner Unterschrift vom Kas Bence rumgerannt, war bei Kedls
Marta und überhaupt... Very busy, das alles. Im Anschluss wollten im
WestEnd meine neuen Schuhe geholt werden. Ja, ich glaube, ich mag sie
echt sehr. Und was ich echt toll finde: Immerhin sind die auch in Ungarn
hergestellt und kommen nicht irgendwo aus Südostasien, wie die Schuhe
anderer bekannter Marken, die genauso viel Geld für ihre Schuhe wollen.
Ein Abstecher in den MediaMarkt musste auch noch sein, wo ich auch glatt
mal mit drei neuen DVDs wieder herausgekommen bin: 'Valami Amerika' (Ein
bisschen wie in Amerika), 'Csak szex - és más semmi' (Nur Sex - und
nichts anderes) und PolarExpressz.
Kaum zuhause und einen kleinen Abstecher zum Plus später steh ich in
der Küche und versuche mich zum ersten Mal in meinem Leben an
Hackfleischbällchen. Eigentlich überhaupt das erste Mal an
Hackfleisch. Ein bisschen widerlich ist das ja schon, muss ich sagen.
Aber das Gesamtresultat schmeckt. Und den anderen auf Ankas, Caros und
Franziskas Weihnachtsparty, für die ich die ja gemacht habe, schmeckt's
auch. :) Ihre Pizzabrötchen und die Bratäpfel schmecken mir übrigens
auch. ;) Die drei hatten sich auch noch lustige Ideen zum Aufpeppen der
Party ausgedacht. Es wurden Preise verliehen (ich habe ein
Insektenvernichtungsmittel gewonnen -> eine Zigarette, die ich aber
dankend später wieder verschenkt habe) und wir haben ein Märchen
gespielt. Caro hat vorgelesen und saß auf einem Stuhl in der Mitte.
Jeder hatte eine Rolle zugelost bekommen - aber jede Rolle war doppelt
vergeben. Wurde nun die Rolle im Text erwähnt, musste derjenige einmal
um den Stuhl hechten und sich wieder hinsetzen. Wer zuletzt saß, musste
trinken. Am schlimmsten waren ja die Alten und die Riesen. Da ging's
ordentlich zur Sache und Caros silbernes Haar musste ordentlich was
lassen. Franziska güldenes und Ankas heißes rotes aber natürlich
auch. Ach so, die neuen Schuhe hatte ich erst mal zuhause gelassen. Da
bin ich irgendwie zu vorsichtig am Anfang mit neuen Schuhen,
schließlich will ich die ja nicht irgendwie dreckig machen, wobei
natürlich andererseits Schuhe ja dafür da sind, um meine Füße vor
dem Dreck und der Kälte zu beschützen... Aber bevor es zu
schuhphilosophisch wird, brechen wir das hier an dieser Stelle mal
lieber ab und sagen: Gute Nacht!
06.12.13
Abschied im kalten Rotlicht
Juhu, die Powerpoint-Präsentation ist fertig und
immerhin hab ich mir auch schon mal einen Artikel kopiert, den ich
morgen Vormittag nur noch lesen und zusammenfassen muss. Ich weiß gar
nicht, mit was ich eigentlich sonst den ganzen Tag verbracht hab, aber
irgendwie war's dann doch schon wieder sechs (Gábor war noch kurz da
davor) und ich saß mit Ulla im Sprachkurs - zum letzten Mal. Immerhin
diesmal mit mehr Leuten als noch letzten Donnerstag. Wir haben dann auch
nur noch gespielt. Stadt-Land-Fluss auf Ungarisch, allerdings als
Land-Stadt-berühmte Persönlichkeit-Tier-Essen und danach haben wir
noch eine unendlich lange Wortkette gebildet. Gleich im Anschluss waren
wir dann im 'Red Café' zum Abschiedsessen verabredet, also der ganze
Erasmus-Kurs mit Frau Kedl. Nur Ulli war leider nicht mit dabei. Neben
dem Essen wurde Frau Kedl noch ein 5000Ft.-Gutschein für die Oper, ein
Gruppenfoto von uns und eine Abschiedskarte überreicht. Ich glaube, sie
hat sich schon gefreut. Aber irgendwie kam nicht so 'ne richtig
gemütliche Atmosphäre auf. Denn zum einen war es recht frisch und der
Raum wirkte trotz des rot auch etwas steril oder unpersönlich. Naja.
Nicht so toll war dann zum Schluss auch, dass mal wieder 600 Forint
gefehlt haben. Wenn jeder die 10% richtig draufgeschlagen hatte, hätte
es doch passen müssen. Wie dem auch sei, der Abend im kalten Rotlicht
ging vorbei und wir werden uns ja fast alle bestimmt noch einmal
irgendwo sehen.
06.12.12
Das Johanndl hat Geburtstag!
Das Johanndl (Wer hatte heute morgen eigentlich nicht
noch 'Mariandl' als Ohrwurm?) hat Geburtstag und alle feiern mit! Die
Mädchen in der Reformatory School bestimmt auch, wenn sie's gewusst
hätten. Statt dessen haben sie uns eher andere Dinge gefragt, als wir
etwas peinlich berührt die Klasse gezeigt bekamen und nun vorne vor der
Tafel aufgereiht wie die Hühner auf der Stange standen. Aber es war
echt schon mal interessant, so eine Anstalt zu sehen. Ich weiß nicht,
wie könnte man das auf deutsch nennen? Eine Erziehungsanstalt?
Besserungsanstalt? Auf jeden Fall ist es eine geschlossene Einrichtung
für straffällig gewordene Mädchen und junge Frauen, die übrigens in
Rákospalota liegt. War auch mal ganz interessant, diese Ecke von
Budapest zu sehen.
Dann ging's bei mir erst mal unspektakulär weiter. Eine
Powerpoint-Präsentation wollte erstellt werden. Da bin ich aber leider
noch nicht fertig geworden.
Um fünf haben sich dann Johanna, Susann und ich mit einer Freundin von
Zsuzsa getroffen. Die heißt Judit und macht ihre Diplomarbeit in
Phonetik oder so. Jedenfalls untersucht sich, ob die Satzmelodie von
deutschen Muttersprachlern sich von der Satzmelodie Deutsch lernender
Ungarn unterscheidet. Deshalb sollten wir einen Text vorlesen, denn sie
aufnimmt, um dann einige markante Stellen zu vergleichen. Leider ging
das erste Mikrofon nicht, weshalb wir alle zweimal sprechen durften.
Aber immerhin konnten wir ihr weiterhelfen.
Weil's so schließlich schon kurz vor sechs war, bin ich mit Susann und
Johanna noch in ihren Sprachkurs gegangen, um auch mal Peter Pan zu
sehen. Der bzw. die war heute allerdings krank, weshalb sie nur die
Testergebnisse ausgeteilt hat. (Sonst wäre ich wohl auch erst mal nach
Hause gegangen.) Aber so konnten wir gleich im Anschluss zum 'Indigo'
aufbrechen, um Johannas Geburtstag auf dem Indian Way of Life zu
zelebrieren. Zuerst wollten sie uns abweisen, aber weil Johanna so
enttäuscht geschaut hat und der Kellner sich auch noch an ihre letzten
beiden Besuche erinnerte, haben wir doch einen Tisch gekriegt. Und das
war auch sehr gut so! Denn das Essen war dermaßen lecker (und
scharf)... Wir haben's dann auch glatt etwa viereinhalb Stunden dort
ausgehalten und es war in der Tat ein richtig schöner und gemütlicher
Abend! :)
06.12.11
Unsere kleine Fotoanschauungsparty
"Die sind doch alle bekloppt!" Das könnte
man denken, wenn man als Außenstehender heute bei unserer letzten
Sprechtechnik-Sitzung zugeschaut hätte. Aber eigentlich war es richtig
lustig und die Atmosphäre mehr als angenehm und locker. Nach einer
kurzen Besprechung mit Kristina, Susi und Sabine wegen unserer
Präsentation am Donnerstag bin ich zusammen mit den gestern Abend aus
Wien zurückgekehrten Anka, Caro und Franziska noch mal auf den
Weihnachtsmarkt. Weil wir kurz vor fünf dort ankamen, waren wir genau
richtig, um das Öffnen des 11. Türchens beobachten zu dürfen. So ein
Riesenschornstein (Király-irgendwas) musste zusammen mit Glühwein
natürlich auch noch vertilgt werden. :) Nach etwa einer Stunde bin ich
dann zur Synagoge marschiert, um mit dem Trolleybus zum Szimpla zu
fahren. Das war aber eigentlich 'ne doofe Idee, denn das Szimpla ist
nicht mal eine Station entfernt. Also musste ich wieder einige Meter
zurücklaufen, um dann dort Johannas Geburtstagsgeschenk kaufen zu
können. Ulla, Susann und ich hatten uns nämlich auf einen Monchichi
geeinigt.
Abends fand dann bei Marion und Kristina unsere
"Fotoanschauungsparty" statt. Neben allerlei Fotos gab's von
Susann und Johanna noch selbst gebackene Plätzchen und pünktlich um 12
lief "Happy Birthday" für Johanna einschließlich
Geschenkübergabe. :) Susann und Johanna haben dann noch bis in die
späte Nacht zu den tollsten Hits und Schlagern (Mariandl, der
Ententanz...) gerockt, während der Rest doch etwas müde und in
Erwartung des frühen Aufstehens morgen dann doch so gegen halb zwei das
Feld räumte. Jetzt ist die Johanna schon 23!
06.12.09
Behindertengerechte Erfahrungen mit Edith Piaf
Viel aus dem Haus war ich heute bisher noch gar
nicht. Statt dessen habe ich mal etwas ausgeschlafen, die wieder
eingekehrte Ruhe und Einsamkeit in meinem Zimmer genossen und mich dann
auch gleich mal an die Arbeit gemacht. Ein Erfahrungsbericht über meine
Zeit hier in Budapest wollte nämlich noch geschrieben werden und ich
hoffe, ich habe jetzt so ziemlich alles fertig, was ich am Montag bei
Frau Kedl abgeben sollte. Außerdem waren Susi, Sabine, Kristina und ich
im Westend City Center, um es mal auf seine Behindertentauglichkeit zu
untersuchen für unser Projekt im Sehgeschädigten-Seminar. Nach einer
knappen Stunde war eigentlich alles abgelaufen. Jetzt müssen wir nur am
Montag die Bilder noch mal analysieren, um die Präsentation gestalten
zu können. Der rosa Duracell-Hase war übrigens auch da!
Christoph und ich haben heute Nachmittag festgestellt, das wir beide
gerade etwas komisch drauf sind. Weiß auch nicht so genau, warum. Habe
jedenfalls auf so ziemlich gar nichts Lust... Vielleicht ist es also
auch ganz gut, dass sich die Zeit jetzt dem Ende neigt und danach noch
mal ein richtiger Tapetenwechsel folgt. Heute Abend geht's noch zu Lisa
auf Glühweinabend. Ich muss aber Ulla noch mal genau fragen, wie das
jetzt genau aussieht. Clara (logisch) und Allen sind jedenfalls schon
da. Leider bin ich so was von überhaupt nicht in Partystimmung. Die
einzige schöne Aussicht ist im Moment, da ein paar nette Leute zu
treffen, von denen ich manche da vielleicht auch schon das letzte Mal
sehe, aber mit denen hatte ich ja auch eh nie so viel zu tun wie Ulla,
sind ja schließlich die Leute aus ihrem Sprachkurs plus Extensions.
So, ich bin wieder daheim, punktgenau 4.44 Uhr Ortszeit. ;) Meiner Laune
geht's wieder besser. Der Abend bei Lisa war sehr schön, her friend
from London (Luve) is really nice, Maren und Kathrien waren auch da...
Zu siebt sind wir dann noch losgezogen: Lisa, Luve, Ulla, Clara, Andras,
Allen und meine Wenigkeit. Gleich ein Stück weiter sind wir dann im
Beckett's schon wieder stecken geblieben, weil da die Band eines
Schulfreundes von Andras gespielt hat. Die Musik war echt cool. Oasis
und Co. lassen grüßen. Nach dem ersten Bier und dem Ende der
Vorstellung um eins ging's dann ins Piaf. Hätte ja fast nicht mehr
damit gerechnet, doch noch mal dort zu landen! Hat sich aber auf jeden
Fall gelohnt. Im Erdgeschoss ist's ein bisschen rot und verrucht, aber
eine Sängerin hat Stücke von Edith Piaf, mal auf Ungarisch, mal auf
Französisch geträllert und ich glaube, sie hat uns als Publikum
gemocht. :) Mit unserem restlichen Sekt haben wir dann auch gleich mit
ihr noch angestoßen. (Irgendwie mussten wir unseren
700-Forint-Gutschein ja loswerden, den wir für die 900 Ft. Eintritt
bekommen hatten!) Danach sind wir runter in den Keller, wo wir's bis um
vier bei den tollsten Hits der 90er und so ausgehalten haben, also
zumindest Ulla, Clara, Andras und ich. Und nun bin ich wieder daheim,
noch gar nicht so müde wie gedacht, aber ich leg mich jetzt trotzdem
mal hin. Gute Nacht!
06.12.08
6 Tage mit Babsi und Thomas
Heute Nachmittag um fünf vor vier ging der Flieger
für Babsi und Thomas wieder nach Hause - nach sechs erlebnisreichen
Tagen in Budapest. Montags waren wir auf klassischer Sightseeing-Tour
mit Synagoge, Basilika, Burgberg, anschließendem Mammut-Rundgang.
Dienstags stand eine Fahrt in die Budaberge mit der der Zahnradbahn,
Kindereisenbahn (ja, von echten Kindern betrieben!) und Sessellift,
allerdings mit etwas trüber Aussicht auf Buda, von Pest war gar nichts
zu sehen, und nach dieser "anstrengenden" Tour und einer
Stärkung (samt Babsis akrobatischer Einlage) im Pfannenkuchenhaus erholten wir
uns im Thermalbad. Wenn's jetzt kälter ist, draußen auch schon dunkel
und das Wasser dampft, wirkt es noch gleich viel mollig wärmer im
Wasser! Abends hat Babsi dann lecker gekocht und durch einen dunklen
Straßenzug gelangten wir später noch zum Szimplakert. Am Mittwoch statteten wir dem ungarischen Parlament einen
"Staatsbesuch" ab und ließen uns durch die Räume führen,
deren Zutritt mir mit Jens und Christoph noch verwehrt geblieben war. Noch
eine Bohnengluaschsuppe und einen Stopp in der Choco-Bar und während
ich am Abend dann in den Sprachkurs dackelte, zogen Babsi und Thomas
noch mal durch die Váci utca, bevor Thomas diesmal den Kochlöffel
schwung. Am Donnerstag war ich mit den beiden noch mal in der Uni, weil
wir da ein Gruppenfoto machen wollten, und anschließend wurde die
Markthalle durchstöbert, Babsi und Thomas jeweils ein Langos verpasst
und so gestärkt der Gellérthegy bezwungen, während es dämmerte.
Danach war ich im Sprachkurs und Babsi und Thomas haben sich auf die
Eisbahn hinterm Heldenplatz getraut. Nach diesem Fitnessprogramm konnten
wir den letzten Abend auch guten Gewissens im 'Magdalena Merlo'
zelebrieren. Und am letzten Tag, dem Freitag? Da sind die beiden erst
mit an die Uni, Babsi hat im Plus noch Paprika- und Gulaschpaste
eingekauft und zum Schluss waren wir in der 'Menza' essen, wo es heute
Gulaschsuppe und Diósguba für 790Ft. als Tagesmenü gab. Und das waren
auch schon sechs Tage in Budapest! Ab zum Flughafen, sie nach Hause, ich
zur Uni, wo ich leider viel zu spät ankam, weil ich leider wegen einer
Baustelle und dem Freitag-Feierabendverkehr mit dem Bus vom Flughafen
zur Uni eine halbe Ewigkeit gebraucht habe...
Am Abend waren dann Johanna, Susann, Ulla, ihr Besuch Clara und ich im
Kuplung. Da ist's auch ganz okay, aber es hat mich jetzt auch nicht
umgehauen. Deshalb sind wir noch ins Westbalkan umgezogen, wo aber
leider den Mädels die Musik nicht gefallen hat und so endete
schließlich auch mein Freitag Abend hier daheim um halbeins.
Mit Thomas und Babsi bin ich übrigens auch gleich schon wieder
verabredet. Wenn ich nämlich in anderthalb Wochen wieder in Würzburg
bin, gehen wir zusammen auf den Weihnachtsmarkt! Eine Bratwurst wartet
da schließlich schon darauf, von mir verspeist zu werden! Wer also am
20.12. zufällig nachmittags auch Lust und Zeit hat, darf sich gerne zu
meiner Bratwurst gesellen. ;)
06.12.03
Nach dem Terror kommen Thomas und Babsi...
Heute Nachmittag landen Thomas und Babsi. Doch bevor
ich zum Flughafen fahre, möchte ich noch ins 'House of Terror', denn
das ist sonntags für Studenten umsonst und diese Gelegenheit muss man
dann noch nutzen! Vor allem deshalb, weil es sich wirklich lohnt! Das
Terrorhaus ist verdammt gut gemacht und zeigt die Formen von Terror
sowohl zu Zeiten der Rechtsradikalen als auch der Kommunisten, vor allem
auch mit Bezug zur ungarischen Form der 'Stasi', in deren Haus das
Museum auch seinen Sitz hat. Schon wenn man hineinkommt, sorgt die
Gestaltung und die Musik für die richtige Atmosphäre. Krass wird es
dann aber erst richtig, als es aus dem 1. Stock mit dem Fahrstuhl in den
Keller geht, in dem sich - zwar rekonstruiert - die ehemaligen Zellen
der Geheimpolizei in diesem Gebäude befinden. Spätestens da ist mir
dann doch auch mal ein bisschen der Kloß im Hals stecken geblieben, vor
allem mit der Frage im Hinterkopf: Bis wann wurden diese Zellen denn
benutzt? Wer sich ein bisschen mit der ungarischen Geschichte der
letzten Jahrzehnte auseinandersetzen möchte, ist hier auf jeden Fall
richtig. Das ganze Museum wirkt ziemlich perfekt inszeniert und hat mich
ein bisschen von der Machart an die "Story of Berlin" in - na
wo wohl - Berlin erinnert. Beeindruckend!
Allerdings natürlich nicht gerade die beste Kost, wenn man danach
gleich seine Freunde vom Flughafen abholen möchte. Thomas und Babsi
kamen nämlich heute Nachmittag mit dem Flieger aus Stuttgart, um sich
gleich mal für sechs Tage bei mir einzuquartieren. Nach einer kleinen
Wohnungsbesichtigung haben wir uns aufgemacht, ab durch die
weihnachtliche Váci utca bis zum Vörösmárty tér, wo der
Weihnachtsmarkt ist. Kurz nach fünf wurde dann am großen Adventskalender
über dem Gerbeaud mit großem Licht- und Musikspektakel das dritte
Fenster geöffnet und wir probierten uns mal durch das kulinarische
Angebot. Meine Wurst war aber nicht so dolle, fand ich. (Oh, wie freu
ich mich schon auf eine richtige Bratwurst, wenn's in Würzburg auf den
Weihnachtsmarkt geht!) Auch wenn das Angebot natürlich schon sehr auf
Touristen abzielt, find ich den Weihnachtsmarkt echt schön, gerade als
Einstimmung auf den 1. Advent, der ja heute ist!
Anschließend haben wir den Abend gemütlich in einem Teehaus beendet.
Die "grüne Schildkröte" musste mal ausprobiert werden. Da
unten im Keller ist es ja echt total verschachtelt. Etliche Räume, die
man da entdecken kann. Wir haben aber leider nur einen kleinen Teil
gesehen. Der Tee war aber trotzdem sehr gut und genau das richtige für
die beiden, nachdem sie heute Morgen schon sehr früh aufgestanden
waren...
06.12.02
Szabadság, Szerelem
First of all: I'm coming home! Und zwar am Dienstag,
den 19. Dezember. Um 9.10 Uhr geht's dann hier in Budapest los. Das
Ticket konnte ich heute nämlich endlich mal am Keleti für 10530Ft.
kaufen. Dazu musste ich nur eine geschlagene Ewigkeit warten, bis sich
ein Mann mit amerikanischem Pass mal die Güte erwies, die gute Frau da
am Schalter in Ruhe zu lassen und ihr nicht noch mehr Geschichten über
seine Hilton-Gang und seinen Alkoholpegel zu erzählen. Sie hat's aber
mit ungarischer Gelassenheit und einer unterschwelligen Genervtheit in
den Augen hingenommen und wahrscheinlich eh die Hälfte nicht
verstanden...
Nach der Einleitung kommt der Höhepunkt des Tages: Mit Anka, Caro,
Franziska und Sarah war ich nämlich im Kino. Im Mom Park Palace läuft
nämlich zurzeit "Szabadság,
Szerelem" bzw. mit englischem Titel "Children of Glory".
Ein wirklich sehr sehenswerter Film und bisher auch der beste ungarische
Film, der mir untergekommen ist. Er spielt, wie man vom Titel vielleicht
schon erahnen kann, in der Zeit der Revolution von 1956 und erzählt die
Geschichte eines Wasserpolospielers, der bei der Olympiade 1956 dabei
war, sowie die einer jungen Studentin. Dass sich beide verlieben, brauch
ich wahrscheinlich gar nicht zu erzählen. ;) Jedenfalls zeigt der Film
ziemlich eindrucksvoll die Situation und die Kämpfe im Zuge der
Revolution. Natürlich ist die Geschichte fiktiv, orientiert sich aber
sehr stark an der Dokumentation von Lucy Liu und Quentin Tarantino,
"Freedom's
Fury", die vor allem die Geschichte des Wasserpolospiels
zusammen mit dem Hintergrund der Revolution erzählt. Ich hab eben im
Pesti Est auch geschaut, ob die Doku noch in Budapest läuft. Tut sie,
aber leider nur auf Ungarisch. Gestern wäre sie ausnahmsweise in einem
Kino mal auf Englisch zu sehen gewesen. Schade.
Ach ja, warum überhaupt ein Wasserpolospiel? Die Ungarn sind da sehr
erfolgreich drin! Und haben nicht nur 1956 schließlich die Goldmedaille
geholt. Besonders berühmt wurde das "Blood
In The Water match", das bei der Olympiade 1956 (Infos auf deutsch/englisch)
statt fand und bei dem Ungarn gegen die Sowjetunion spielte. Die Ungarn
gewannen mit 4:0. Sowohl zur Olympiade als auch zu dem Spiel gibt es
sehr interessante Artikel bei Wikipedia, deshalb hab ich da eben auch
verlinkt. Wem jedenfalls "Szabadság, Szerelem" mal unter die
Finger kommen sollte: Wirklich unbedingt anschauen! Der Film ist echt
sehr beeindruckend.
Wer hatte eigentlich früher alles einen Monchichi? Ich jedenfalls
nicht, deshalb hab ich hier in Budapest auch zum ersten Mal davon
gehört. Johanna musste nämlich im Szimplakert für eine Freundin einen
Monchichi kaufen. Für Interessierte: 1800 oder 1900 Ft. kostet da
einer. Jedenfalls hab ich da eben noch mit der Guni drüber gechattet.
Mit dem Namen konnte sie nix anfangen. Da war ich etwas erleichtert.
Aber als ich ihr dann ein Foto geschickt hab, hat sie die Viecher doch
gekannt! Womöglich sogar selber einen besessen! Naja, der Monchichi,
den Johanna jetzt in Pflege hat, hat gleich mal an der Traubisoda
nuckeln dürfen...
06.12.01 Torres
Dani!!!!!!!
Ja, wir haben ihn hautnah gesehen! Torres Dani! Für
alle Unwissenden: Von dem rechten Kerl ist die Rede. Das ist Torres
Dani. Und der wird auch 'Torres' ausgesprochen und nicht etwa
'Torresch'. Ja aber wer zur Hölle ist Torres Dani, wird sich vielleicht
der ein oder andere fragen... (Vor allem diejenigen, die nicht dabei
waren...*g*) Torres Dani war der Stargast am heutigen Tag der
aufgeschlossenen Türen an unserer Fakultät! Und angeblich liegen ihm
besonders die Mädels zu Füßen - o Wunder. Wir wurden allerdings auch
heute Morgen von unserer Sprechtechnik-Dozentin darüber aufgeklärt,
wer Torres Dani überhaupt ist, deshalb ist wohl keine Bildungslücke,
wenn man ihn nicht kennt. Er ist der Dritt- oder Viertplazierte von 'Megasztár',
einer ungarischen Variante von DSDS, ums kurz zu fassen. (Es ist echt
unglaublich, was Wikipedia alles weiß! Da gibt's einen eigenen Artikel
zu 'Megasztár'!
Für alle Klick- und Lesefaulen: Torres Dániel wurde Vierter 2005 und
Megasztár hat die ungarische Poplandschaft sehr stark beeinflusst...)
Und der war heute Abend einfach so an unserer Uni! Die Musik war echt
nicht schlecht und es war schon ziemlich schade, dass nicht viel mehr
Leute den Weg in die Ecseri út gefunden haben. Als dann zwischendurch
auch immer mehr Leute gegangen sind, wurde es noch bitterer. Dabei glaub
ich nicht mal, dass die meisten gegangen sind, weil's ihnen nicht
gefallen hat, sondern weil sie wahrscheinlich noch was anderes an diesem
Freitag Abend vorhatten. Wer dem Konzert übrigens nicht beiwohnen
wollte, konnte sich auch gerne stundenlang an der Koktélbar anstellen.
Ein Typ musste da ganz alleine die Cocktails zubereiten und kam
natürlich dem Ansturm gar nicht nach... Danach gab's noch Karaoke (vor
allem ungarische Hits von damals und heute) oder viele Musical-Lieder,
die Frau Erdélyi, teilweise mit Begleitung vortrug. Echt beeindruckend,
wie die singen kann! Nur irgendwann haben wir dann doch mal den Weg nach
Hause eingeschlagen, denn vor allem Caro und Anka waren ja jetzt schon
durchgehend seit heute Morgen um neun hier an der Uni und
dementsprechend doch etwas fertig...
Ansonsten bestand der Tag heute auch bei mir aus einem guten Uniprogramm,
auch wenn ich mich frage, ob drei Stunden Sprechtechnik am Stück nicht
doch etwas viel Belastung für meine Stimme sind. Im Post-Restaurant
gab's mal wieder frittierten Käse mit Reis für mich zum Mittagessen.
Der Käse ist aber nix für Vegetarier, denn zwischen zwei Käsehälften
versteckt sich im Inneren eine Scheibe Schinken! Nach dem Seminar vom
Kas Bence fing dann das öffentliche Programm für den Bárczi-Tag an.
Gut, bei der Eröffnung haben wir jetzt nicht viel verstanden, aber
dafür haben wir uns ein bisschen an den paar Ständen umgesehen und
Ulla wurde sogar noch ganz kreativ und hat etwas für unsere
Weihnachtsdeko gebastelt! Am Ende wollte sie's sogar auf dem Weg nach
Hause fast in der Metró aufhängen! Auf der Post hab ich dann noch
'schnell' mein Päckchen mit der DVD 'Moszkva tér' abgeholt und dabei
zweimal dort wieder Zahlen verwechselt. 'Nyolc' (8) und 'kilenc' (9)
sowie 'száz' (100) und 'ezer' (1000) haben's mir echt angetan... Leider
hat mich die DVD zuhause noch negativ überrascht. Es gibt nämlich nur
ungarischen Untertitel. Hm. Okay, für 1580 Ft. ist das jetzt nicht so
schlimm, aber ich glaub nicht, dass ich dann so viel verstehen werde...
Noch hab ich aber nicht reingeschaut in den Film. Wenn man bei uns jetzt
übrigens aus der Metró-Station kommt, stehen jetzt auch schon die
fertig aufgebauten Buden da. Allerdings wirkt's bisher noch nicht so
richtig weihnachtlich. Ein bisschen mehr Deko (also überhaupt Deko) und
Lichter dürften's schon noch sein, um eine gescheite Atmosphäre zu
erzeugen. Gábor war um sechs noch da und wir haben mit das wegen der
Miete und der Kaution geklärt und ich bin echt baff, wie gut man sich
teilweise doch mit ihm schon unterhalten kann - auf Ungarisch. Klar,
natürlich nur mit einfacheren Worten, aber trotzdem. Er hat jetzt sogar
vorgeschlagen, dass wir unsere E-Mail-Adressen austauschen sollen, um
dann von Deutschland aus mit ihm skypen zu können, um unser Ungarisch
nicht zu verlernen. ;) Das wäre aber auch echt schade, wo ich doch
theoretisch zumindest alle Zeiten des Ungarischen jetzt können müsste
und mit einem etwas größeren Wortschatz, glaub ich, echt schon total
viel könnte. Wenn man hier halt nur mal zum Vokabeln lernen kommen
würde... Die meisten Wörter schnappt man halt doch eher aus dem
unmittelbaren Leben hier auf.
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